... den Pfad der Sufis gehen ...
Walter Häge, 217 A5 Seiten, Softcover, ISBN 978-3934441224
Klappentext
Wenn ich über Sufismus schreibe, dann darüber, was die Begegnung mit Menschen, die auf dem Sufiweg sind, in mir bewirkt hat. Es ist dies mein persönlicher Aspekt, der zu meiner Wahrheit wurde, zu meinem Wissen. Und es ist die Lehre von Hazrat Inayat Khan, dem Begründer des Sufiorden des Westens, die mir endlich den Blick dahin gelenkt hat, wo das göttliche Licht leuchtet: in mir selbst. Das, was Meister Eckhart das „Seelenfünklein“ nannte, jene in jedem Menschen vorhandene Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies, wurde für mich greifbar und erlebbar als Anbindung an das – wie die Physiker sagen – morphogenetische Feld, an den göttlichen Speicher, an Gott.
Die eigene Erfahrung ist unabdingbar mit dem Inhalt verbunden, denn Sufismus entfaltet sich allein durch Erfahren, Erleben und Teilnahme. Wissen durch Beweisführung, durch Logik und Schlussfolgerung ist sicherlich heute noch ein tragendes Element in meinem Leben – bis zu jenem Findepunkt, an welchem das Suchen aufgehört hat.
Dort, wo ein Leben lang Dunkelheit vor mir erschien, begann ein Licht zu leuchten; eine, die Erkenntnis dämmerte herauf bis sie gleißend helle Sonne war und sie mir zurief: Du hast endlich gefunden, gefunden, gefunden… du hast deinen Gott gefunden!
„Gott“?, jenen unseligen Geist meiner Kindheit und Jugend? Nein! Etwas gänzlich Anderes, Unglaubliches, Unaussprechliches: jene/jenen/jenes, das die Physiker meinen, wenn sie Gott sagen. Hafis, der persische Sufidichter drückte dies so aus:
Der Gott, der nur vier Worte kennt.
Jedes Kind hat Gott gekannt.
Nicht den Gott der Namen,
nicht den Gott der Verbote,
nicht den Gott, der so viele seltsame Dinge tut.
Nein, den Gott, der nur vier Worte kennt
und diese immer und immer wiederholt:
“Komm, tanz’ mit mir!“
“Komm, tanz’ mit mir!“
“Komm, tanz’ mit mir!“
(Hafis, persischer Sufidichter, 1320-1390)