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Insider-Report Bioresonanz

20 Jahre Bioresonanz

Ursprung und Hintergründe der Therapie mit patienteneigenen Schwingungen

von Hermann Grösser

An allem zweifeln und alles glauben
sind zwei bequeme
Wege, die in gleicher Weise,
einer wie der andere vom Nachdenken befreien.

Henri Poincaré (1854 – 1912)
Französischer Physiker und Mathematiker


Seit Ende der 70er-Jahre erfreut sich besonders im deutschsprachigen Raum eine neue Kategorie von biophysikalischen Heilverfahren steigender Beliebtheit und das sowohl bei Heilpraktikern als auch bei Ärzten verschiedener Fachrichtungen. Als Wirkungskomponenten werden dafür Schwingungen und Informationen angeführt, die auf einer der Materie übergeordneten Ebene eingreifen sollen. Viele dieser Verfahren werden seitens der Schulmedizin als unkonventionelle Methoden abgelehnt und nicht selten als mystische Apparatemedizin belächelt. Die Artikel darüber sind zahlreich und finden sich sowohl in der medizinischen Fachpresse als auch in großen Illustrierten wie z. B. Stern, Focus und Spiegel. Vor allem die Mora- und Bioresonanz–Therapien, die mit patienteneigenen Schwingungen arbeiten sollen, ziehen immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich und geraten teilweise heftig ins Kreuzfeuer der Kritik.

Die meisten der Kritiker haben sich vermutlich weder ernsthaft mit ihr befasst noch können sie auf eigene praktische Erfahrungen damit zurückgreifen. Sie stützen sich deshalb bei ihrer Argumentation auf die oft völlig widersprüchlichen Angaben der Hersteller und deren wissenschaftlich nicht haltbaren Thesen sowie auf Gespräche mit Therapeuten und Patienten, die diesen Verfahren – aus welchen Gründen auch immer – ablehnend gegenüberstehen. So wurde z.B. in dem Buch „Die Andere Medizin“ (Sonderband der Stiftung Warentest) die Mora-und Bioresonanz-Therapie als nicht empfehlenswert beurteilt und als Spekulation und Irreführung des Kunden
bezeichnet.

Ihre Anhänger dagegen übernehmen kritiklos jedes, auch noch so unsinnige Erklärungsmodell und wundern sich ihrerseits über die anscheinend antiquierten Ansichten unbelehrbarer Schulmediziner. Von erstaunlichen Heilerfolgen wird da berichtet und schenkt man den Artikeln in der Fachpresse für alternative Medizin Glauben, so gehört die Zukunft zweifelsohne dieser neuen und richtungsweisenden Therapieform. Schließlich gilt: Wer heilt, hat recht! Stehen wir also wirklich vor einem Paradigmenwechsel, gegen den sich anti-evolutionäre Kreise des medizinischen Establishments mit allen Mitteln wehren? Wird die Medizin der Zukunft hauptsächlich biophysikalisch oder sogar rein informativ sein und die aus dem letzten Jahrhundert geerbte Chemie in das Museum der Medizingeschichte verbannen? Inwieweit die Vorwürfe und Annahmen der beiden Seiten gerechtfertigt sind und ob das Ende des zweiten Jahrtausends tatsächlich der Anfang einer neuen Ära in der Medizingeschichte sein wird, soll sich am besten am Schluss jeder selbst beantworten.

… falsehood must become exposed by truth – and
truth, though fought, always in the end prevails.
L. Ron Hubbard, My Philosophy, 1965

Mora- und Bioresonanz-Therapien

Wer die Mora- und Bioresonanz-Therapien richtig verstehen oder beurteilen möchte, sollte nicht nur Kenntnisse über ihren Ursprung und die Hintergründe haben, sondern sich auch darüber klar sein, dass die materielle Welt nur einen Teil der menschlichen Wirklichkeit darstellt. Die Entwicklung dieser Therapierichtung, die inzwischen als biophysikalische, biokybernetische oder informative Therapie bezeichnet wird sowie das branchenspezifische Verhalten wird im nachfolgenden beschrieben und mit entsprechenden Daten und Fakten untermauert. In unserer schnellebigen Zeit gerät manches in Vergessenheit, das jedoch zum besseren Verständnis gewisser Bestrebungen und Entwicklungen auf dem Bioresonanz-Sektor von Bedeutung ist.

Der Bericht dient in erster Linie der Information und Dokumentation und beschreibt die wichtigen Etappen und Ereignisse der zwei Jahrzehnte ihres Bestehens. Er spiegelt die Erfahrungen und Beobachtungen wider, die der Autor selbst in mehr als zehn Jahren aktiver Tätigkeit im Bereich der als „biophysikalisch“ bezeichneten Medizin gemacht hat. In diesen Zeitraum fallen sowohl einige Jahre als Management-Berater der Firma Med-Tronik in Friesenheim/Baden, als auch zahlreiche Gespräche mit Bioresonanz- und Mora-Therapeuten im In- und Ausland. Hinzu kommen ausgedehnte Recherchen sowie eigene Versuche und Erfahrungen mit diversen anderen biophysikalischen Geräten der Alternativ-Medizin. Gleichzeitig sollen mit diesem Report aber auch etwaige Hindernisse, die einer korrekten Beurteilung im Wege stehen, ausgeräumt und sowohl Gegner wie Befürworter zur kritischen Überprüfung des eigenen Standpunktes anregt werden. Je nach Ergebnis kann es durchaus sein, dass der eine oder andere sein etwas ver-rücktes Weltbild von Grund auf überdenken muss.


Geschichte

Begründet wurde die Therapie mit patienteneigenen Schwingungen 1977 von dem Arzt Dr. Franz Morell und dem Elektroniktechniker Erich Rasche, die sie nach den beiden Anfangsbuchstaben ihrer Namen als MORA-Therapie benannten. Sie entstammt, wie wir später sehen werden, aus der Synthese des scientologischen Gedankengutes von Morell und seinen Erfahrungen und Kenntnissen der Homöopathie und Elektroakupunktur. Morell wurde 1921 in Frankfurt am Main geboren. Er verbrachte seine Jugendjahre in Italien und studierte später in Leipzig, Marburg, Würzburg und Gießen, wo er habilitierte. Als praktischer Arzt war er ab 1949 in Ottfingen (Kreis Olpe) niedergelassen. Seit Mitte der 50er Jahre war Morell auch Mitglied der Intern. Med. Gesellschaft für Elektroakupunktur nach Voll (EAV). Er war über 20 Jahre Mitglied des Vorstandes und wandte die Methode der EAV neben der Homöopathie in seiner Praxis an.

Das Phänomen der Medikamententestung mit der EAV sowie seine 1975 gemachte Entdeckung der angeblich drahtlosen Übertragung von Medikamentenschwingungen mittels eines Senders bestätigten ihn in der Annahme, dass die von Medikamenten ausgehenden Schwingungen elektromagnetischer Natur sein müssten und infolgedessen ihre Wirkung in der Eliminierung pathologischer elektromagnetischer Schwingungen im Körper hätten. Demzufolge müssten auch Krankheiten direkt mit elektromagnetischen Schwingungen, d.h. ohne Medikamente zu behandeln sein. Hinzu kam, dass Morell durch seine scientologischen Erlebnisse und Erfahrungen mit dem Auditing die Naturwissenschaften, vor allem aber die Physik, mit anderen Augen sah.

Seine ersten Begegnungen mit Scientology – eine 1954 von L. Ron Hubbard begründete Lehre der Bewusstseinserweiterung – hatte Morell Anfang 1968 durch die Kollegen Gotthard Marschner und Jochen Prinz. Noch im selben Jahr trat er Scientology bei und war bis kurz vor seinem Tode, im März 1990, überzeugter Anhänger dieser Lehre. Zentral bei Scientology ist die These, dass im menschlichen Bewusstsein Spuren von emotionalen Erlebniseindrücken, sog. Engramme (gr. Gedächtnisspuren), gespeichert sind. Durch eine spezielle Fragetechnik, Auditing genannt, sollen diese aufgespürt und stufenweise gelöscht werden können. Bei vollständiger Löschung wird ein befreiter Zustand erreicht, der im scientologischen Sprachgebrauch als „CLEAR“ bezeichnet wird. Zum Aufspüren der Engramme sowie auch zur Kontrolle des Clear-Status wird ein spezielles Messgerät, das sog. E-Meter (Galvanometer auf Basis Wheatstone’sche Brücke), verwendet. Erfolgt keine Löschung der Engramme, soll es zu psychosomatischen Störungen kommen, die sich letztendlich als Krankheiten im Körper manifestieren können.


Das Prinzip

Angeregt durch die Erfolge der psychischen Engrammlöschung der Scientologen hatte Morell die Idee, Krankheiten generell nach einem derartigen Prinzip zu behandeln und zwar indem ihre Ursachen, d. h. die aus seiner Sicht von Engrammen abstammenden pathologischen Schwingungen im Körper, wieder gelöscht werden. Da sie anscheinend „elektromagnetischer“ Natur waren, sollte ie Löschung mittels eines Gerätes durch „elektronische Invertierung“ der körpereigenen Schwingungen erfolgen. Dadurch könnte nicht nur ohne herkömmliche Medikamente wirkungsvoll behandelt, sondern auch die vielen Injektionen der EAV vermieden werden. Ergäbe die anschließende Kontrolle der Behandlung durch die EAV-Messung den Mittelwert von 50, so wäre der Patient frei von pathologischen Schwingungen und damit nach den Regeln der EAV energetisch ausgeglichen oder, scientologisch betrachtet, frei von krankmachenden Engrammen. Die Abklärung des Patientenstatus mittels der EAV sowie das Einstellen des Mora-Therapiegerätes zur spezifischen Behandlung konnte analog dem Auditing und der Überprüfung mit dem E-Meter gesehen werden. Die sich anschließende Therapie, die im allgemeinen mit zwei Handelektroden durchgeführt wird, lässt den Hintergrund der Mora-Idee recht gut erahnen und erinnert gleichzeitig auch noch an die Haltung der beiden Handelektroden des E-Meters der Scientologen.

In stark vereinfachter Form lassen sich die beiden Konzepte wie folgt darstellen; dabei wird gerade die auffallende Übereinstimmung der drei wichtigsten Elemente besonders deutlich.

MORELL:

Pathologische Schwingung

Behandlung MORA

Gelöschte Schwingung

SCIENTOLOGY:

Engramm

Auditing

Clear

Das für die neue Therapieform benötigte Gerät wurde von seinem damaligen Schwiegersohn Erich Rasche konstruiert, der zwei Jahre zuvor schon den erwähnten TSE (Test-Sender-Empfänger) zur Medikamententestung mittels der EAV gebaut hatte. Problematisch war dabei nur, dass sich die vom Organismus ausgehenden Schwingungen ebensowenig wie die homöopathischer oder anderer edikamente auf direktem Wege, d. h. ohne EAV, messen ließen. Auf welcher physikalischen Grundlage sollte nun dieses neue Therapiegerät entstehen, bzw. welche Parameter (Frequenzumfang, Art der Schwingung, Modulation etc.) sind überhaupt für nicht messbare Größen anzuwenden? Aufbauend auf seine Kenntnisse im elektronischen Bereich entschloss sich Rasche, ein Gerät nach den Gesetzen der technischen Akustik zu bauen. Dieses Gebiet war ihm aus seiner früheren Tätigkeit als Entwickler von Verstärkern in der Unterhaltungselektronik bekannt. Er setzte somit willkürlich den Bereich der patienteneigenen Schwingungen analog dem auditiven Frequenzbereich, ohne allerdings nach oben eine entsprechende Begrenzung vorzunehmen.

So entstand ein Gerät mit Verstärker und elektronischen Filtern, wie sie u. a. in der Akustik üblich sind. Der einstellbare Frequenzbereich verlief von 100 – 10.000 Hz wobei 1000 Hz als fiktive Trennlinie zwischen Hochpass und Tiefpass festgelegt wurde, was später die gedankliche Anlehnung an die Hoch- und Tiefpotenzen der Homöopathie ermöglichen sollte. Der 1000 Hz-Wert wird ebenfalls als Bezugsgröße in der Akustik verwendet, jedoch in anderem Zusammenhang. Der Einfachheit halber wurden gleichzeitig die dort gebräuchlichen Begriffe wie Hochpass, Tiefpass und Bandpass übernommen und als neue medizinische Termini in diese Art der Therapie eingeführt. Ein Hochpassfilter lässt nur hohe und ein Tiefpass nur tiefe Frequenzen passieren, während ein Bandpassfilter nur begrenzte Bereiche zwischen zwei definierten Frequenzen durchlässt. Mit Hilfe dieser Filter wird normalerweise der Obertongehalt beeinflusst, was eine Änderung der Klangcharakteristik zur Folge hat. Hinzu kam als wichtigste Komponente die Möglichkeit der Invertierung, die die vermeintlichen pathologischen Schwingungen um 180° drehen und in invertierter Form, d. h. spiegelbildlich, an den Ausgang leiten soll. Daher auch die gebräuchliche Bezeichnung A-quer, was Ausgang quer geschaltet zum Eingang des Gerätes bedeutet. Die Idee der technischen Invertierung ist allerdings nicht neu, sie wird u. a. bei Übertragungsanlagen zur Vermeidung von Phasenverschiebungen eingesetzt, doch wurde sie in dieser speziellen Form erstmals auch in den Bereich der Alternativ-Medizin eingeführt. Sie ist der zentrale Gedanke des von Morell entwickelten Therapiekonzeptes und die Basis aller Mora- und Bioresonanztherapien.

Morell drückt es in eigenen Worten wie folgt aus:
Die Inversschaltung ist das zweite Standbein der Mora-Idee, das erste ist die Verwendung der patienteneigenen elektromagnetischen Schwingungen zur Therapie. Beide bilden zusammen die Grundlage von Mora und sind mein geistiges Eigentum. Therapieverfahren, die auf diesen beiden aufbauen, hat es bisher nicht gegeben.“ (Morell, F. Mora-Therapie, Konzept und Praxis, Seite 39, Heidelberg, 1987)

Gemäß den mutmaßlichen Wirkungsmechanismen sowie den technischen Gegebenheiten des neuen Therapiegerätes wurde ein medizinisch-wissenschaftlich klingendes Erklärungsmodell geschaffen und die „Therapie mit patienteneigenen Schwingungen“ begründet. Dabei berücksichtigte Morell auch Elemente der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die er später weiter ausbaute und für die Mora-Therapie adaptierte. Das fertige Gerät wurde dann 1977 einem größeren Fachpublikum in Bad Homburg vorgestellt. Ab 1980 konnten die Mora-Geräte auch mit einem Elektroakupunktur- Messteil (EAV) geliefert werden. Wie sich später herausstellen sollte, hatte diese zusätzliche Möglichkeit einen wesentlichen Anteil an der Akzeptanz und Verbreitung der neuen Methode.


Mora-Therapie

Ergänzend zur Mora-Therapie entwickelte Rasche auf Wunsch von Morell 1981 das Mora-Color-Gerät, das sowohl alleine als auch in Kombination mit dem Mora-Therapiegerät eingesetzt werden kann. Es war das erste Farbtherapiegerät mit aufwendiger Elektronik, das ohne sichtbare Farben im Außen, d. h. Farblicht zur sensoriellen Ansprache, angewandt wurde (eine schwache Lichtquelle befindet sich jedoch im Inneren des Gerätes, die lt. Angaben des Herstellers aus weißem Licht bestehen soll). Lediglich die Drucktasten zur Einstellung der sechs Farben waren farbig markiert. Als Wirkungskomponenten bei diesem Gerät wurden „niederfrequente Schwebungsfrequenzen“ angeführt. Der Begriff der Schwebungsfrequenz stammt ebenfalls aus der Akustik, hat jedoch in Verbindung mit Farblicht überhaupt keine Relevanz, da Licht im physikalischen Sinne anderen Gesetzmäßigkeiten unterliegt als Schall, der zur Ausbreitung grundsätzlich einen materiellen Träger wie z.B. Luft, Wasser oder auch ein anderes Medium benötigt. In der Radionik wurden allerdings schon früher Farbtherapiegeräte ohne sichtbare Farben bzw. Licht eingesetzt. Bei dem „Coloronic Instrument“ z.B. werden die Farben durch sogenannte Color-Rates (Zahlenkombinationen) ersetzt, die es sowohl für die sieben Grundfarben als auch für zahlreiche andere Farben gibt (Bruce Copen, A Rainbow of Health, UK 1974).

Während in der Philosophie mit patienteneigenen Schwingungen dem Mora-Gerät primär die Löschung pathologischer Schwingungen zukommt, ist es die Aufgabe des Mora-Color Gerätes, dem Körper die fehlenden Farblichtschwingungen zuzuführen. Es handelt sich hierbei also um zwei völlig verschiedene Konzepte, nämlich zum einen der Eliminierung und zum anderen der Hinzufügung von Schwingungen, wobei letzteres etwas später durch sog. Naturnahe Magnetfeldschwingungen in Form des Indumed -Gerätes nach Dr. W. Ludwig nochmals erweitert wurde. Das Gerät hat einen Frequenzumfang von 1 – 1000 Hz, wobei als Basis der Intensität die Größenordnung des Erdmagnetfeldes von ca. 0,5 Gauß dient (Wolfgang Ludwig, EHK Bd. 32, Heft 5, Mai 1983 sowie Raum&Zeit 5/1983).

Morell hatte jedoch nie die Absicht seine Entdeckung in irgendeiner Form der Scientology zur Verfügung zu stellen bzw. etwas über den Ursprung seiner Idee verlauten zu lassen. Verständlicherweise vermied er jeden Hinweis in dieser Richtung, denn hätte er dort vertreten, dass es ggf. auch Möglichkeiten der Engramm-Löschung auf direktem Wege, also ohne das mühsame und teils seelisch belastende Auditing gäbe, wäre womöglich die gesamte Philosophie des Auditing gefährdet gewesen. Also blieb das neue Verfahren der Alternativszene vorbehalten, die anfangs zwar recht zögernd darauf reagierte, aber inzwischen doch sehr kreativ und erfolgreich damit umgeht.

So sind heute alle möglichen Behandlungsvarianten mit Mora gebräuchlich, angefangen von der pränatalen Engramm-Löschung über Allergien jedweder Art bis zur Eliminierung von Partner-Idiosynkrasien. Im September 1979 gründete Rasche die Fa. Med-Tronik GmbH in Friesenheim/Baden, um sich von da an hauptberuflich mit der Fabrikation medizinisch-biophysikalischer Geräte zu befassen. Den Vertrieb überließ er exklusiv Hans Brügemann, der seine eigene Firma in Gauting bei München hatte und von dort aus die Verbreitung der Mora-Idee in Angriff nahm. Zu dieser Zeit lernte Brügemann, ebenfalls Scientologe, Dr. Morell kennen, und es entwickelte sich eine fruchtbare Zusammenarbeit. Morell hatte allerdings nie wirtschaftliche Interessen an einer der beiden Firmen. Dank des unermüdlichen Einsatzes von Brügemann breitete sich die Mora-Therapie in der alternativen Behandlungsszene ständig aus. Es gesellten sich neue Mitarbeiter dazu, die dann den medizinisch – wissenschaftlichen Hintergrund weiter ausbauten und zusätzliche Ideen für ein erweitertes Erklärungsmodell lieferten, wobei ihnen mangels messbarer therapierelevanter Parameter u. a. das (seinerzeit noch) sechsdimensionale Weltbild von Burkhard Heim sehr zustatten kam.

Auch der Erfinder wurde gewürdigt und 1983 erhielt Rasche seine ersten Urkunden und Diplome, gefolgt von weiteren in den Jahren 1984 und 1985. Insgesamt schmückten nahezu ein Dutzend Diplome und Urkunden den Schulungsraum seiner Firma. Das Kuriose daran war jedoch, dass nicht nur für die von ihm erfundenen Geräte diverse Auszeichnungen von internationalen Erfindermessen in Brüssel, Luxemburg, Wien und Mailand vorhanden waren, sondern auch, dass sich darunter sogar Diplome für ein Gerät befanden, das bereits schon 30 Jahre zuvor in Frankreich erfunden wurde, nämlich die Bio-Elektronik nach Vincent (BEV). Ob der Jury vielleicht ein Fehler bei der Preisverteilung unterlaufen war?

In die erste Zeit der Zusammenarbeit mit Brügemann fällt auch die Einführung des Separators, einem geheimnisvollen Biofilter, der auf Betreiben von ihm, jedoch zum Leidwesen von Morell ab 1979 in die Mora-Therapiegeräte serienmäßig eingebaut wurde. Morell selbst war nie glücklich mit dieser Entscheidung zumal sie im Grunde genommen nicht in Einklang gebracht werden konnte mit der ursprünglichen Philosophie der Invertierung. Die Idee eines Separators stammte von Ludger Mersmann, einem freien Mitarbeiter, der durch eine biogene Substanz eine Trennung zwischen disharmonischen und harmonischen bzw. pathologischen und physiologischen Schwingungen bewirken wollte. Bei dieser sagenumwobenen Substanz handelte es sich ursprünglich um Chlorophyll, das als eine Art Grundsubstanz für gesundes Gewebe angesehen wurde, mit der die pathologischen Schwingungen des Organismus nicht in Resonanz treten könnten. Später ersetzte Rasche das in homöopathischer Tinktur verwendete Chlorophyll durch eine Reihe anderer, anscheinend besser geeigneter Mineralien in Pulverform. Der neue Separator wurde fortan als Molekularsaugkreis bezeichnet, ein Kunstwort, das sich aus den Begriffen Molekül und Saugkreis, einem in der Elektronik gebräuchlichen Schwingkreis, zusammensetzt.


Der Hintergrund

Was wahrscheinlich jedoch anfangs weder Brügemann noch Morell noch Rasche wussten, war die Tatsache, dass ihre Therapie nicht so funktionierte, wie sie dachten bzw. es in ihren Erklärungsmodellen angaben. Das Problem lag ganz einfach darin, dass das postulierte Funktionsmodell gesicherten physikalischen Erkenntnissen widersprach. Eine Tatsache die später, neben der scientologischen Verbindung ihrer Protagonisten, noch so manche Problematik aufwerfen sollte. Im Grunde genommen hatte Rasche nämlich – wie schon zuvor beim TSE – nichts anderes als ein modernes radionisches Gerät nach einer Idee von Morell geschaffen. Ganz unbewusst wurde dies auch mit dem Gerätenamen zum Ausdruck gebracht, wobei Mora genausogut die beiden Anfangsbuchstaben von „Moderne Radionik“ bedeuten könnte. Radionische Geräte sind psycho-apparative Instrumente, die über die bewusstseinsgesteuerte Ebene funktionieren und durch Gedankenkonzentration des Anwenders aktiviert werden. Der Name Radionik leitet sich von dem englischen Wort Radionics ab, vermutlich ein Kunstwort aus: Radiations (Strahlungen) und Electronics oder aber aus Radiation und ionic, wie es z. B. bei De la Warr erwähnt wird.

Die ersten Versuche mit derartigen Geräten reichen zurück in die 20er Jahre und wurden von dem amerikanischen Arzt und Forscher Dr. Albert Abrams (1863-1925) gemacht (Abrams, New Concepts in Diagnosis and Treatment, San Fransisco, 1922). In Europa war es vor allem George de la Warr in Oxford/England, der zu Beginn der 40er Jahre eine neue Generation radionischer Geräte baute, die noch heute in teilweise unveränderter Form von Bruce Copen Laboratories angeboten werden. Während im englischen Sprachraum zahlreiche Artikel und Bücher zu dieser Thematik erschienen, blieb sie in Deutschland weitestgehend unbeachtet. Erst ab den 80er Jahren gab es weitere Übersetzungen, so z. B. ein Werk von David V. Tansley aus England und später aus USA von Jane E. Hartmann „Die Heilkraft der richtigen Schwingung“ (Shamanism for the New Age). Doch erst seit den 90er Jahren bemüht man sich auch in Deutschland die Radionik intensiv zu verbreiten. Inzwischen existieren sogar mehrere Vereinigungen wie z.B. die „Deutsche Radionische Gesellschaft e.V.“ oder der „Arbeitskreis Radionik und Schwingungsmedizin e.V.“. Dass radionische Geräte, selbst solche der früheren Generation, heute in Deutschland und den USA, ja selbst im fernöstlichen Raum ihre Renaissance feiern, spiegelt recht deutlich das große Interesse und die Nachfrage nach psycho-apparativen Methoden wider.

Inzwischen ist man jedoch bestrebt, weitere Werke der Radionik-Literatur bei uns zu verbreiten, doch fehlen immer noch Übersetzungen der wichtigsten älteren Werke, so z. B. „Matter in the Making“ von L. Day und G. de la Warr, London, 1966 oder das Standardwerk von Edward W. Russel, „Report on Radionics“ London, 1973. Viele gängige Praktiken der radionischen Arbeitsweise blieben deshalb auch hierzulande vorerst unbekannt. Kein Wunder also, wenn in der Therapie mit patienteneigenen Schwingungen so manche, angeblich als neue Entdeckung deklarierte Methode, wie z. B. das Einbeziehen von körpereigenen Substanzen (Blut, Sekrete, Urin etc.) bereits Jahrzehnte vorher schon zum Standard-Repertoire der Radioniker gehörte. Die Idee, körpereigene Substanzen zu verwenden, ist allerdings noch wesentlich älter und wird seit Jahrhunderten für magische Riten und Gebräuche in unterschiedlichen Kulturkreisen verwendet (Mazel, Enigmes du Maroc, Paris 1971).

Radionische Geräte besitzen selbst keine aktiven physikalischen Wirkungskomponenten im konventionellen Sinne, sondern sind die in der Außenwelt erforderlichen materiellen Repräsentanten eines geistigen Prinzips. Sie schaffen das nötige Vertrauen in die Methode, die durch das Gerät symbolisiert wird und dienen dem Anwender gleichzeitig zur (unbewussten) Aktivierung bzw. Konzentration seiner mentalen Kräfte, d. h. zur Ausrichtung des Bewusstseins beim Arbeiten mit den Geräten. Wirksam werden deshalb auch nicht die an den Geräten vorgenommenen (symbolischen) Einstellungen, sondern nur die im Bewusstsein des Therapeuten vorhandenen subjektiven Vorstellungen über Funktion und Wirkungsweise (positiv wie negativ) der angewandten Methode. Nicht die physikalischen Instrumente, auch wenn sie als symbolisches Interface zur psychischen Ebene für die meisten erforderlich sind, sondern der Therapeut selbst wird durch sein Tun (Ritual) zur Wirkungskomponente.

Deshalb gilt die Regel:

Je klarer und deutlicher die Methode im Bewusstsein des Anwenders verankert und je höher die Identität mit dem System ist, desto Erfolg versprechender die Therapie!

Bei diesen Methoden kommt das Phänomen der Rückbezüglichkeit besonders zum Tragen, d. h. die Identität und das Vertrauen ist Voraussetzung für den Erfolg, während nur wiederholter Erfolg das notwendige Vertrauen und damit die Identität mit dem System selbst schafft. Übung macht den Meister, gilt hierbei in besonderem Maße. Damit erklärt sich natürlich auch der vielfältige Einsatzbereich der Mora-Therapie sowie die außergewöhnliche Erfolgsquote von Dr. Morell selbst, aber auch die Misserfolge all derjenigen, die dieser Therapieform skeptisch oder gar ablehnend gegenüberstehen. Andererseits tritt durch virtuoses Beherrschen des Instrumentes eine gewisse Abhängigkeit ein, da der Therapeut glaubt, nur über das jeweilige Instrument und dessen Funktionsweise (die unbewusste Aktivierung und Konzentrierung der mentalen Kräfte) seine Erfolge erzielen zu können.

Wir nutzen nur 10% unseres geistigen Potenzials.
Albert Einstein

Die Mora-Therapie wird im Allgemeinen ohne Medikamente angewandt und umfasst einen breiten Indikationsbereich. Sie gilt als nebenwirkungsfrei und kann auf erstaunliche Heilerfolge zurück blicken. Zahlreiche Fallbeispiele bestätigen die Wirksamkeit und den großen Einsatzbereich dieser universellen Therapiemethode. Ihre Möglichkeiten sind fast unbegrenzt und in der Tat ist, wie Morell postulierte, fast jede Krankheit einen Behandlungsversuch damit wert. Diese Art der Therapie hat, wie auch alle anderen psycho-apparativen Methoden, einen Einfluss auf sämtliche biologischen Systeme, seien es Menschen, Tiere, Pflanzen oder Mikroorganismen. Sie durchdringt Zeit und Raum! Ihre Effizienz ist, lege artis angewandt, unbestritten. Hier zeigt es sich ganz deutlich, welche ungeahnten Möglichkeiten dem menschlichen Geist bei entsprechender Aktivierung (emotionale Aufladung, Glaube, Konzentration etc.) zur Verfügung stehen und welche Macht von der persönlichen Zuschreibung an Dinge und Ereignisse ausgehen. Wohlweislich wirbt Scientology mit den Worten Einsteins: Wir nutzen nur 10% unseres geistigen Potenzials.


Groteske Widersprüche

Das Groteske an dieser Situation ist allerdings, dass Hersteller wie Exponenten dieser Therapieform zäh an ihren alten pseudophysikalischen, mit zahlreichen Widersprüchen behafteten Erklärungsmodellen festhalten, wohl getreu dem Motto: error communis facit jus (gemeinsamer Irrtum macht das Gesetz). Genau dies ist jedoch der wunde Punkt, an dem die Kritiker logischerweise ansetzen, denn die Physik zeichnet sich in besonderem Maße durch eine klare Definition der benutzten Begriffe aus. Für die Darstellung physikalischer Erkenntnisse und Zusammenhänge werden messbare Eigenschaften von physikalischen Objekten, Zuständen oder Vorgängen verwendet. Die Messbarkeit ist eine wesentliche Eigenschaft jeder physikalischen Größe, und so auch von elektromagnetischen Frequenzen, eine Tatsache, die die Verfechter rein physikalischer Funktionsmodelle für diese Therapie anscheinend völlig ignorieren. Die Problematik liegt in diesem speziellen Fall eindeutig bei den Exponenten und Herstellern und keinesfalls bei den Kritikern der Methode!

Auch dem physikalisch weniger Bewanderten dürften nachstehende Beispiele sofort einleuchten. Nur was messtechnisch erfassbar ist, kann auch nach herkömmlichen physikalischen Gesetzmäßigkeiten quantifiziert werden. Was jedoch nicht erfassbar ist, kann demnach auch nicht quantifiziert oder zur elektronischen Verstärkung herangezogen werden und schon gar nicht von einfachen Verstärkern, die, um überhaupt operativ zu sein, auf physikalische Ausgangswerte zurückgreifen müssen. Hieraus resultiert zugleich ein weiteres Problem, nämlich das der Trennung harmonischer und disharmonischer Schwingungen mittels Separator, denn physikalisch separiert werden kann ebenso nur das, was messtechnisch erfassbar ist. Zwangsläufig erhebt sich spätestens hier die Frage nach dem Frequenzbereich an sich. Wie kann überhaupt ein Bereich, der nicht messbar ist, „physikalisch“ definiert werden? Bekanntlich reicht das Spektrum der elektromagnetischen Wellen ja bis weit über den Gigahertzbereich hinein! Ähnliches gilt natürlich für die elektronische Invertierung der körpereigenen Schwingungen, auf der ja die gesamte Philosophie der Therapie mit patienteneigenen Schwingungen aufbaut. Schon allein aufgrund der Phasenverschiebungen, die durch elektronische Bauelemente (Filter etc.) sowie im Körper selbst entstehen, ist eine vollständige Löschung der pathologischen Schwingungen durch rein physikalische Invertierung gar nicht durchführbar. Das Thema Phasenverschiebung ist gerade in den letzten Jahren zum heißen Diskussionspunkt vieler Gegner geworden. Um dem vorzubeugen soll es jetzt sogar schon ein Gerät mit der Möglichkeit zur Korrektur der Phasenverschiebungen geben. Quo vadis Bioresonanz?

Hinzu käme aber noch – falls die Annahme der elektronischen Verarbeitung körpereigener Schwingungen stimmt – dass bei einer Verstärkung der „pathologischen“ Schwingungen, diese sich doch wohl eindeutig negativ und zum Nachteil der Patienten auswirken und die Krankheit ggf. sogar einen tödlichen Ausgang zur Folge haben könnte. Selbst das perfekte Verbrechen (elektronisches Voodoo) wäre damit möglich, denn bei Mora-Super lassen sich z. B. mit dem Modus „D“, der für disharmonisch steht, sogar ganz gezielt die pathologischen Schwingungen verarbeiten und bis auf das Hundertfache verstärken. In Anbetracht derartiger Möglichkeiten des Missbrauchs müssten eigentlich die Anhänger selbst das geringste Interesse an einer strengen wissenschaftlichen Beweisführung ihres Verfahrens haben. Gelänge nämlich der einwandfreie Beweis der vorgegebenen physikalischen Funktionsweise der Methode, so müsste diese schon aus rein forensischen Gründen verboten und sämtliche Geräte umgehend aus allen Praxen entfernt werden. Doch so weit scheinen die Gedankengänge der Verfechter dieser Methode nicht zu gehen, denn sonst würden wohl kaum die Exponenten der Szene nach wie vor so vehement den Standpunkt eines reinen Physikalismus vertreten. Um dieses Bild aufrecht zu erhalten, werden von ihnen sogar klar definierte physikalische Termini wie elektromagnetische Schwingungen, Frequenzen und andere naturwissenschaftliche Begriffe für eigene Zwecke umgedeutet und missbraucht und in ihren Publikationen als semantische Formulierungen für eine Reihe messtechnisch nie erfassbarer Elemente verwendet. Hinzu kommt die Kunst neue Begriffe zu erfinden, wie z.B. Schwingungsmedizin, ultrafeine Schwingungen, energetische Medizin und andere imaginäre Größen, die zwar im Geiste der Anwender aber nie in der Außenwelt vorhanden sind. Es ist geradezu erschreckend, mit welcher Naivität an diese Dinge herangegangen wird und welch eklatanter Unsinn in blinder Physikgläubigkeit akzeptiert und selbst von Hochschulabsolventen verbreitet wird.

Physikalische Theorien müssen unvollständig bleiben, wenn beim Definieren der Realität Bewusstsein nicht auf irgendeine Weise als aktives Element einbezogen wird.
Robert G. Jahn, Princeton University


Die zentrale Rolle des Bewusstseins

Die zentrale Rolle des Bewusstseins, die ja ohne den geringsten Zweifel als die wirklich ausschlaggebende Komponente für die auf psychischer Kommunikationsebene stattfindenden Interaktionen zu sehen ist, wird hier vollständig außer Acht gelassen, besser gesagt wohlweislich verschwiegen. So hat sich auch bis heute noch kein Anwender oder Hersteller aus der Bioresonanz-Szene getraut, ein entsprechend revidiertes Funktionsmodell vorzustellen, geschweige denn ganz offen für die mentalen, d.h. bewusstseinsrelevanten Wirkungskomponenten dieser Therapieform einzutreten. Dabei würde doch gerade im Hervorheben dieser Faktoren eine ungeheure Chance liegen, denn die mentalen Prozesse sind ja bekanntlich die stärkste Waffe der Alternativ-Medizin und natürlich das schwächste Glied in der konventionell wissenschaftlichen Beweisführung, deren Kompetenz ja immer noch materieller Natur ist. Hinzu kommt, dass die Schulmedizin bis heute nichts Vergleichbares zu bieten hat. Was soll also das ganze Theater mit völlig realitätsfremden Funktionsmodellen! Sie diskreditieren nicht nur diese Verfahren und Therapeuten, die damit arbeiten, sondern lenken die Aufmerksamkeit in eine völlig falsche Richtung und verhindern damit brauchbare Forschungsansätze. Die Frage ist nicht, inwieweit die Schulmedizin die psycho-apparativen Verfahren anerkennt, sondern doch wohl eindeutig ob und inwieweit diese Verfahren ihr ebenbürtig oder gar überlegen sind! Nebenbei bemerkt, selbst René Descartes (1596–1650), der als Begründer des modernen Rationalismus gilt, fragte sich damals schon, ob die äußere Welt, einschließlich seines eigenen Körpers, nicht eine Illusion sei, geschaffen von einem bösartigen Genie, das entschlossen war, ihn zu täuschen.

Keine Kenntnisse der bewusstseinsrelevanten Faktoren zu haben, wäre eine schlechte Ausrede. Spätestens nach Bekanntwerden der Tatsache, dass selbst bei falsch eingestellten oder sogar ausgeschalteten Geräten gleiche Wirkungen erzielt wurden, hätte zumindest von Seiten der Exponenten diesem Phänomen mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden müssen. Statt dessen wird weiterhin der Elektronik gehuldigt und ohne kritische Betrachtung und Überprüfung der Fakten werden die alten pseudophysikalischen Modelle übernommen oder geringfügig variiert und als Zeichen eigener Gelehrsamkeit weitergereicht. So besteht z. B. auch der in vielen Publikationen erwähnte biophysikalische oder biokybernetische Regelkreis nicht wie immer wieder dargestellt zwischen Gerät und Patient alleine, sondern in erster Linie zwischen Patient und Therapeut mittels Gerät. Gerätehersteller wie Vertreter der Bioresonanz lenken jedoch trotz alledem in ihren Publikationen und Anzeigen die Aufmerksamkeit alleine auf die Technik der Geräte – eine geschickte Irreführung der Therapeuten oder Ohnmacht gegenüber dem Eingeständnis einer „Elektronischen Magie“ und dem wohl damit befürchteten Schwinden der Zauberkraft der Gerätemystiker?

Brügemann hatte die alleinige Vertretung der Mora-Therapiegeräte bis August 1987, als ihm aufgrund des Bekanntwerdens seiner Neukonstruktion von Med-Tronik fristlos gekündigt wurde. Wenige Monate später brachte er zur Medizinischen Woche in Baden-Baden ein eigenes Therapiegerät unter dem Namen BICOM, was für Biokommunikation steht, auf den Markt. Das Gehäuse war in Anlehnung an Mora in ähnlicher Form und Farbe gehalten, wobei das Messteil zur Elektroakupunktur sogar eine fast vollständige Kopie davon war. Das neue Therapiegerät wies eine Reihe von Neuerungen auf und zeichnete sich durch Prozessor gesteuerte Bedienung aus. Die Hoch- und Tiefpässe der Mora-Therapie wurden durch einen durchlaufenden Bandpass ersetzt, um sich vermutlich besser an die von Prof. Smith in England durchgeführten Arbeiten anlehnen zu können. Der Frequenzumfang dagegen wurde unverändert übernommen und beläuft sich ähnlich der Mora-Geräte von ca. 10 Hz bis 150 KHz. Die Versuche von Smith gingen allerdings in noch weit höhere Bereich, und zwar bis in den Gigahertz-Bereich und wurden mit einem Frequenzgenerator, d.h. auf völlig andere Art und Weise durchgeführt. Eine physikalische Relevanz zur technischen Funktionsweise des Bicom Gerätes ist aufgrund der unterschiedlichen Ansätze nicht im geringsten gegeben. (Best, S. /Smith, C.W. Electromagnetic Man, London, 1989).

Das Bicom-Gerät sollte nach Darstellung von Brügemann eine Weiterentwicklung der bisherigen Mora-Therapie sein. Die Werbung war entsprechend reißerisch aufgemacht und in zahlreichen Fachzeitschriften zu finden. Mit dem Slogan „Erstmalig in der Medizin: Mit patienteneigenen Schwingungen den schmalen Frequenzbereich einer Erkrankung gezielt therapieren!“ wurde die Aufmerksamkeit elegant auf das neue Therapiegerät gelenkt. So gewissermaßen nebenbei befand sich in der Anzeige auch ein Hinweis auf gebrauchte Mora-Geräte, die ja nun günstig zu haben waren. Die Vorteile der Anwendung waren augenscheinlich. Im Gegensatz zur Mora-Therapie war es nun auch möglich, mit dem Bicom-Gerät die getesteten EAV-Werte abzuspeichern sowie die unterschiedlichsten Krankheiten mit Therapie-Programmen zu behandeln. Neu waren auch die Therapieprogramme. Programme ermöglichen nicht nur eine leichte und schnelle Gerätebedienung, sondern ggf. auch die Delegierung der Therapie an Hilfskräfte (wobei allerdings bei letzterem die persönliche Ansprache von Therapeut zu Patient größtenteils verloren geht). Was früher umständlich von Hand eingestellt werden musste, wurde Dank moderner Technik nun größtenteils automatisch erledigt. Woher jedoch die vielen Programme plötzlich kamen, darüber machte sich kaum einer Gedanken. Will man jedoch informierten Kreisen Glauben schenken, so sollen sie größtenteils von der Heilpraktikerin Sissi Karz stammen. Wie die Programme allerdings ermittelt wurden, bleibt der Fantasie des einzelnen überlassen. Das Bicom Computerhandbuch 3.2 vom 15. 11. 89 wies bereits über 130 Indikationen aus, die gewissermaßen per Knopfdruck behandelt werden können (inzwischen sind es 233 Programme für über 400 Indikationen).


Bicom

Die Gesamtkonzeption sowie die technische Realisierung des Gerätes ließ jedoch eindeutig erkennen, dass Brügemann inzwischen die bewusstseinsrelevanten Wirkungskomponenten der Therapie erkannt hatte. Das Bicom wie auch der dazu erhältliche Infrarot-TSE (Test-Sender-Empfänger) sind Musterbeispiele für moderne psycho-apparative Instrumente. Bei dem Bicom-TSE handelt es sich um eine Art Standardschaltung einer Gerätefernbedienung auf Infrarot-Basis (ähnlich einer TV-Fernbedienung) ohne Übertragungsbereich, dafür aber mit einer hervorragenden Anschlusskontrolle, schließlich muss ja dem Anwender für teures Geld, auch sensoriell etwas geboten werden!

Ein gravierender Fehler unterlief allerdings den Konstrukteuren des Bicom-Gerätes, denn sie dachten nicht daran, die Durchlassbereiche des Bandpasses abzustimmen. Verständlicherweise, denn bei einer symbolischen Funktionsweise ist dies, im Gegensatz zu einer echten physikalischen, auch völlig unerheblich. So zeigte die erste Bicom-Gerätegeneration beim Überprüfen mit einem Frequenzgenerator völlig falsche Frequenzwerte im Anzeigefenster an. Einmal mehr ein untrüglicher Beweis für die „nichtphysikalische“ Funktionsweise der angeblich „an der Spitze des Fortschritts“ stehenden Geräte.

Erst als das „Occidental Institute Research Foundation“ in Canada (war früher Vertretung für Brügemann, organisiert u. a. Seminare im Bereich der biophysikalischen Medizin, so auch für Mora) unter der Überschrift: PRODUCT WARNING! seine Mitglieder mit einem Rundschreiben im Juni 1988 auf diesen Umstand hinwies, bekam Brügemann überhaupt erst Kenntnis davon. Er reagierte prompt, zum einen mit der Beseitigung des technischen Fehlers, zum anderen mit einem eigenen Rundschreiben, in dem er die Firma Med-Tronik für die Übermittlung der Daten nach Canada verantwortlich machte und sie des unfairen Wettbewerbs bezichtigte. Die Aktion verpuffte allerdings schnell und ohne Nachhall. Einige Wochen danach, Ende August 1988, bestätigte die Technische Hochschule in Genf in einem Untersuchungsbericht die Unzulänglichkeit des Bicom-Gerätes in puncto Frequenzanzeige, ein Bericht, der in Deutschland nur Insidern bekannt wurde, und keinerlei Folgen auf die Ausbreitung der Methode hatte.

Das Versäumnis der Frequenzabstimmung des Bandpasses beim Bicom brachte jedoch später den Autor auf die Idee, Versuche mit einem anderen, elektronischen Filtersystem durchzuführen. Wenn das Gerät selbst wirklich nur die Aufgabe eines materiellen Repräsentanten hat, d. h. ohne direkte physikalisch-therapeutische Funktion, so müsste jedwede Art von elektronischen Filtern dafür geeignet sein. Dass dem tatsächlich so ist und dass der gewählte Frequenzbereich bei psycho-apparativen Verfahren unerheblich und demnach auch weit höher liegen kann, zeigten Experimente mit einem Rundfunk-Tuner. Zum Einsatz kam ein handelsüblicher AM/FM-Tuner der Firma Sanyo, dessen AM-Teil für therapeutische Zwecke entsprechend umfunktioniert und mit Anschlussmöglichkeiten ausgestattet wurde, so dass er entweder alleine oder in Verbindung mit einem herkömmlichen Mora- oder Bioresonanzgerät eingesetzt werden kann.

Er funktioniert bestens und stellt eine echte Herausforderung für die bisherigen Konzepte der Bioresonanztherapie dar, denn wurden die patienteneigenen Schwingungen seither in einem Bereich von ca. 10 Hz bis 180 KHz angeblich „elektronisch verarbeitet“, so stehen sie nun in einem weit höheren Bereich, nämlich von 530 KHz bis 1500 KHz zur Verfügung. Das Interessante daran ist, dass es keine der aus der Mora- und Bioresonanztherapie bekannte Indikation gibt, die nicht ebenso gut damit behandelt werden kann. Im Gegenteil, durch entsprechende Zuordnung von Frequenzen zu körpereigenen Systemen ist sogar eine ganz gezielte Behandlung sämtlicher Organ- und Funktionssysteme möglich. Der Tuner befindet sich heute bei einem international bekannten Arzt und langjährigen Moratherapeuten im praktischen Einsatz.


Eine eigene Wirklichkeit

Dass Erwartungen und Benennungen ihre eigene Wirklichkeit erschaffen, ist aus nachfolgendem Beispiel sehr gut zu erkennen. Während Morell über zehn Jahre Allergiker auch ohne eine sog. Abschwächung der vermeintlichen Schwingungen eines Allergens oder der körpereigenen Schwingungen behandelte, erbrachte die bloße Idee eines Anwenders schon ihre Notwendigkeit im Außen und damit zum erstenmal in der technischen Verwirklichung bei Bicom. Konsequenterweise mussten von einem bestimmten Zeitpunkt an auch die Mora-Therapiegeräte zusätzlich mit einer elektronischen Abschwächung ausgestattet werden. Andere dagegen glauben, ihr Heil nur in hohen Verstärkungen zu finden und bedienten sich des von Med-Tronik erhältlichen Zusatzverstärkers (Verstärkungsfaktor: 0,1 bis 10). Einer der neueren Gerätehersteller (ABAS) empfiehlt gleich bis zu fünfhundertfach für die Therapie und bis zu zehntausendfach für die Informationsübertragung auf Trägerampullen zu verstärken.

Den wenigsten scheint auch hier bewusst zu sein, dass es sich bei diesen anscheinend neuen Erkenntnissen ebenso nur um geistige Konstrukte, d.h. mentale Vorgänge, bzw. Fixpunkte ohne materiellen Hintergrund handelt, die aus sich heraus, also ohne Bewusstseinssteuerung, nichts bewirken können. Das Beispiel der Verstärkung oder Abschwächung imaginärer Schwingungen zeigt dies recht deutlich. So sind auch all die in den letzten Jahren von verschiedenen Anwendern und Firmen entwickelten Ideen und Zubehör genau genommen nur Schmuck und Insignien. Sie bringen keine echten Verbesserungen im Gesamtgeschehen, sondern verteuern und verkomplizieren immer mehr die Anwendung dieser ursprünglich einfachen Therapieform. Generell haben bei psycho-apparativen Konzepten all diese Dinge immer nur den Wert, den der Einzelne ihnen gemäß seiner Glaubenssätze und Vorstellungskraft zugestehen kann. Die Limitierung erfolgt weit mehr durch das Bewusstsein des Anwenders als auch durch die Möglichkeiten des Gerätes selbst. Mit anderen Worten: Das Äußere wird zum Maßstab des Inneren und umgekehrt.

Das Vorgehen von Brügemann und seine Abkehr von Mora führte allerdings zum Bruch mit Dr. Morell, der seinen Vorsitz in der seit 1980 bestehenden „MORA-Ärzte-Gesellschaft“ niederlegte und einige Monate später ganz aus der Gesellschaft austrat. Die neue Therapieform wurde künftig unter dem Namen „Bioresonanz“ geführt und die Gesellschaft in die „Bioresonanz-Ärzte-Gesellschaft“ (BÄG), vormals MORA-Ärzte-Gesellschaft, umbenannt. Dr. Bodo Köhler wurde als neuer Vorsitzender der Gesellschaft gewählt, die weiterhin unter der Kontrolle von Brügemann blieb, zumindest so lange, bis ein erneuter Eklat 1992 auch dieser Allianz ein Ende bereitete, wobei sich diesmal allerdings der Vorsitzende und die Gesellschaft von ihm trennten. Kurz darauf gründete Brügemann den „Internationalen Arbeitskreis Bioresonanz“. Dank seiner Persönlichkeit und dem umfangreichen Seminarangebot seines Institutes blieb er vorerst weiterhin tonangebend in der Bioresonanz-Szene.

Med-Tronik war durch die Trennung von Brügemann seinerzeit gezwungen, einen eigenen Vertrieb aufzubauen und die Entwicklung einer neuen Gerätegeneration in Angriff zu nehmen, die dann unter dem Namen MORA-SUPER erst Anfang 1990 auf den Markt kam. Das Gerät war zwar moderner konzipiert, doch enthielt es auch wesentliche Elemente von Bicom und damit ein indirektes Zugeständnis an Brügemann. Nur mit den Therapieprogrammen tat sich die Firma anfangs schwer, es fehlte einfach an Erfahrung und vielleicht sogar an Mut zu Neuem. Auch heute noch lassen die Programme im Mora-Super zu wünschen übrig und halten bei Weitem nicht einem Vergleich mit BICOM stand, das zumindest namentlich einen viel größeren Indikationsbereich abdeckt. Was dagegen bei Bicom noch fehlt, falls dies wirklich eine Lücke darstellen sollte, sind z. B. Programme wie sie im Mora-Super für Haarausfall, Akne und Warzenbehandlung angeboten werden. Dabei ist die Herstellung von Therapieprogrammen denkbar einfach, zumal bei „psycho-apparativen“ Verfahren weder die tatsächliche Frequenz och irgend ein Durchlassbereich zählt, sondern in erster Linie der Name der Indikation und die vom Therapeuten damit verbundene Möglichkeit der praktischen Anwendung. Die Benennung erschafft hier bereits die (geistige) Wirklichkeit, der Rest ist Anpassung an das System, um die notwendige sensorielle Ansprache für Therapeut und Patient zu gewährleisten.

Wie sonst könnte sich jemand die unterschiedliche technische Realisierung und die divergierenden Angaben über die Programme bei Bicom und Mora oder anderen erklären. Während die einen mit sog. Mittenfrequenzen eines Bandpasses operieren, haben die anderen dafür breite Durchlassbereiche wie Hoch- und Tiefpässe anzubieten. So werden z. B. bei Bicom die Narben bei 16 KHz entstört und bei Mora ohne Filter mit H+D-quer, d. h. der gesamte Frequenzbereich der patienteneigenen Schwingungen (nach der Mora-Philosophie reicht er von ca. 10Hz bis 180 KHz) wird in harmonische und disharmonische separiert und therapeutisch entsprechend angewandt. Wenn dann noch jemand die Indikationsliste für das frühere Indumed-Gerät konsultiert, so wird dort nur 18 Hz für die Narbenentstörung empfohlen. Mit physikalischen Gesetzen allein dürften sich derartige Widersprüche weder erklären noch in Einklang bringen lassen!


Radionik

Eine ähnliche Problematik stellt sich bekanntlich den Radionikern, auch diese werden je nach Geräte-Hersteller mit teils unterschiedlichen Rates (Zahlenkombinationen oder Leitzahlen) für die Simulierung von Homöopathica konfrontiert. Allerdings wissen die meisten um die bewusstseinsrelevanten Faktoren ihrer Methode und benötigen deshalb auch kaum pseudowissenschaftliche Modelle als Glauben stärkendes Element. Die klassische Radionik, die sie von De la Warr gelehrt wurde, bedient sich des Schlüssel-Schloss-Prinzips, indem der Ist-Zustand eines Patienten in Zahlen ermittelt und anschließend die Korrekturzahlen bzw. die Komplementärraten (complementary rates) dazu errechnet werden. Ein Konzept, das der Regulation des zu behandelnden biologischen Systems dient und dem im Grunde genommen die gleiche Funktion zukommt wie die der Invertierung pathologischer Schwingungen oder einem Yin-Yang Ausgleich in der Akupunktur.

Der Med-Tronik Werbeslogan „original nach Dr. Morell“ trifft jedoch bei Mora-Super nicht zu! Morell selbst hatte nämlich nie mit einem Mora-Super gearbeitet, auch kannte er nicht die Pläne von Rasche, später in die sog. elektronische Homöopathie einzusteigen. Er hätte vermutlich auch kaum seine Zustimmung dafür gegeben, zumal die Invertierung als solche bereits alle Möglichkeiten einer optimalen Behandlung enthält und keiner weiteren Zusätze mehr bedarf. Der Begriff der elektronischen Homöopathie stammt ebenfalls aus der Radionik (Bruce Copen, Electronic Homoeopathic Medecine, U.K. 1981). In der Mora-Therapie geht man davon aus, dass die verschiedenen Hoch- und Tiefpassfilter den Hoch- und Tiefpotenzen der Homöopathie entsprechen.

Dass diese Art der Unterteilung jedoch schon allein von der technischen Konstruktion des Gerätes her überhaupt keine kontinuierliche Potenzierung (im Gegensatz zur herkömmlichen Homöopathie) ermöglicht, scheint bis heute weder jemand zu stören noch überhaupt aufgefallen zu sein. Die Tiefpässe lassen nämlich nur bis zu einem bestimmten Bereich, während die Hochpässe erst ab einem bestimmten Bereich Schwingungen durchlassen. Berücksichtigt man zusätzlich noch die Möglichkeit der Mora-Geräte, die Durchlassbereiche der Filter um den Faktor 10 zu erweitern, so ist die Konfusion perfekt. Waren die elektronischen D12 – D 30 Potenzen vorher im Hochpass-, so sind sie plötzlich im Tiefpassbereich. Hinzu kommt, dass bei D 400 die elektronische Potenzierung aufhört. Von tief greifender Kenntnis der Homöopathie scheint der Urheber dieser Konstruktion allerdings nicht gekrönt zu sein, denn gerade den Hochpotenzen wird ja eine weitaus größere Wirkung zugeschrieben. Alles in allem, ein limitiertes und in sich nicht stimmiges System, das nicht nur der ursprünglichen Philosophie der Mora-Therapie nämlich der Löschung pathologischer Schwingungen konträr gegenübersteht sondern auch den Bedürfnissen der Homöopathie keinesfalls Rechnung trägt. Da haben sich die Radioniker schon vor Jahrzehnten ein weit besseres System ausgedacht und es für ihre Arbeit entsprechend umgesetzt.

Die Kulmination irrationaler Physikgläubigkeit jedoch stellt die sog. digitale Speicherung von Substanzinformationen bzw. deren Schwingungen dar (credo, quia absurdum [ich glaube, weil es absurd ist]). Dank neuester Forschungsergebnisse soll es jetzt möglich sein, Substanzinformationen elektronisch zu speichern und wiederzugeben (Eva Rasche, Elektronische Homöopathie, Naturheulpraxis 1/96). Dazu gibt es für Mora-Super eigens ein Zusatzgerät, das sog. ELH-Interface, mit dem sich angeblich über 2000 abgespeicherte Substanzen abrufen und in Potenzen von D3 bis D400 anwenden lassen. In der umfangreichen Broschüre „Elektronische Homöopathie“ von Erich Rasche (Eigenpublikation 1994) ist auf Seite 89 sogar ein chemischer Elemente-Test aufgeführt, der ca. 1/3 der bekannten Elemente enthält, einschließlich der Halogene Fluor, Chlor, Brom und Jod. Allerdings fehlen bisher noch einige für den Organismus als essenziell angesehene Elemente, so z. B. Kalium, Kalzium, Natrium, Phosphor und Schwefel. Da es sich nach eigenen Angaben angeblich um „Ursubstanzen“ handelt, wäre es hochinteressant zu erfahren, auf welche Art und Weise z. B. die angeblichen Schwingungen der hochgiftigen Gase Chlor und Fluor elektronisch gespeichert wurden.


Dummdreiste Behauptungen

Zu solchen dummdreisten Behauptungen ist Folgendes zu bemerken: Grundsätzlich lässt sich weder eine pharmakologische noch eine sonstige Eigenschaft der Materie wie z. B. irgendwelche von ihr ausgehenden Schwingungen mit derartigen Geräten elektronisch speichern oder verarbeiten, sondern höchstens ihr geistiger „Repräsentationswert“ über äußere Repräsentanten rein symbolisch verankern, und zwar in Form von Signalen, Worten, Zahlen, Zeichen, Farben oder Bildern. Bei der elektronischen Homöopathie des Mora-Systems (wie übrigens auch bei allen anderen Systemen dieser Kategorie) handelt es sich also um nichts anderes als um virtuelle Repräsentanten (mentale Bezugs- und Konzentrationspunkte), die zwar namentlich vorhanden und auf dem Bildschirm symbolisch erscheinen, aber trotzdem keinen anderen Bezug zur Originalsubstanz haben als den vom jeweiligen Anwender gedachten. Alles in allem Vorgänge, wie sie aus der Radionik bestens bekannt sind und seit Jahrzehnten praktiziert werden, dort allerdings mit weniger fantasievollen Erklärungen und mit Instrumenten ohne aufwendige Elektronik und unnötigem Schnickschnack.

Die Wirkung eines auf diesem Wege hergestellten Mittels ist deshalb auch nicht materieller, sondern rein geistiger Natur und dementsprechend auch nur über psychotrope Testverfahren (EAV, Kinesiologie, RAC etc.) nachweisbar. Jeder Gerätebesitzer kann dies selbst überprüfen, indem er z. B. versucht, eine farbige Substanz oder ein ätherisches Öl wie z.B. Eukalyptus mit seinem Mora- oder Bioresonanzgerät oder einer ähnlichen Vorrichtung zu übertragen. Im Gegensatz zum Original wird zwar das auf ein Speichermedium wie Wasser oder Alkohol übertragene Produkt weder Farbe noch Aroma haben, aber trotzdem in der EAV-Messung den gleichen Wert als das Ausgangsprodukt ergeben. Ein weiterer einfacher Versuch besteht darin, die Wasserstoffionenkonzentration eines Speichermediums mit dem Original zu vergleichen. So hat z. B. der Whisky Marke „Chivas Regal“ einen ph-Wert von ca. 4,37 (Alkohol: 40% Vol.), die durch elektronische Übertragung auf Wasser hergestellte Flüssigkeit dagegen weder einen sauren ph-Wert noch irgendeinen Alkoholgehalt oder eine andere materielle Eigenschaft als vor dem elektronischen Übertragen der angeblichen Schwingungen. Von einem nach diesem Prinzip hergestellten Whiskey kann jeder trinken, so viel er will, ohne jemals auch nur die geringste Spur einer alkoholischen Wirkung zu verspüren.

Dass ein derartiges Produkt trotzdem seinen Zweck als Therapeutikum oft ideal erfüllen kann, ist hinreichend bekannt. Entscheidend für seine Wirksamkeit ist die emotionale Aufladung und die dem Produkt zugeschriebenen Eigenschaften (geistige Prägung). Eine Tatsache, die natürlich ebenso für zahlreiche andere Verfahren und Produkte im Medizinbereich ihre Gültigkeit hat, denn die Materie hat hierbei in erster Linie eine Trägerfunktion für die geistigen Wirkkräfte zu erfüllen. Der Vorteil ist evident, denn die Wirkung ist, im Gegensatz zur pharmakologischen, ohne (nachweisbare) Nebenwirkung. Auch in anderen Kulturen finden sich vergleichbare Methoden. In der islamischen Medizin z.B. werden Arzneien dieser Art nach einem alphanumerischen Code hergestellt und in unterschiedlicher Form verabreicht (The book of Sufi Healing, New York, 1986). Ein eindrucksvolles Beispiel für die Macht der Zuschreibung wird von dem französischen Apotheker Coué (1857-1926) geschildert. Er überreichte einem Kranken, der dringend eine spezielle Arznei benötigte, ein Fläschchen Aqua dest. mit genauer Anweisung zur Einnahme und war höchst erstaunt, als sich dieser eine Woche später bei ihm dafür bedankte und gesund war. Ein Fall, der das ganze weitere Leben von Coué veränderte (Emile Coué, Oeuvres complètes, Paris, 1976).

Allerdings sollte bei der Verabreichung eines über das Bewusstsein geprägten Mittels nie vergessen werden, dass in der geistigen Welt das Symbol nicht die äußere Realität und das Wort nicht die Sache an sich ist, denn die Benennung alleine erschafft nur die geistige aber noch keine materielle Wirklichkeit. Eine Tatsache, die Jacques Benveniste seine Stellung als Leiter des französischen Forschungszentrums INSERM U 200 (Institut National de la anté et de la Recherche Médicale) kostete. Benveniste, der von Dr. Attias zuvor auf die Übertragungsmöglichkeiten mit dem Mora-Gerät aufmerksam gemacht wurde (Un cas de censure dans la science: L’affaire de la mémoire de l’eau, Michel Schiff, Paris 1994), war von den angeblich elektromagnetischen Transfermöglichkeiten so überzeugt, dass auch er sich ein eigenes Gerät für diese Zwecke bauen ließ um weitere eigene Experimente damit zu machen. In einem persönlichen Gespräch mit Benveniste und seinen Mitarbeitern in Paris (Sept. 1995) wies der Autor unter anderem auch gezielt auf die bewusstseinsrelevante Komponente bei derartigen Verfahren hin. Ein Argument, dass ihn allerdings wenig beeindruckt zu haben schien, denn er bietet jetzt sogar chemische Substanzen auf einer CD-Rom an (Toutes les molécules du monde sur un seul CD-Rom, Paris, Psychologies 1/97). Da kann man nur staunen. Mit anderen Worten: Quel progrès pour la science française!


Inzwischen breitet sich diese besondere Art der Speicherung und des Übertragen von Substanzen, im Fachjargon auch als Ein- oder Überschwingen bezeichnet, weiter aus und neue Anbieter rüsten sich, den wachsenden Bedarf an virtuellen Test- und Therapiemöglichkeiten mit klangvollen Namen wie Holopathie, Resonanzhomöopathie und anderen abzudecken. Um unliebsamen Überraschungen vorzubeugen, sei hier nochmals betont: Dort wo echte Materie benötigt wird, kann zumindest auf dieser Bewusstseinsebene kein symbolischer Ersatz wirksam werden, auch dann nicht, wenn die suggestiven Kräfte noch so groß sind. Wenn dem nämlich so wäre, hätten z.B. die Diabetiker ihre helle Freude, könnten sie doch endlich das benötigte Insulin rein informativ auf einem geeigneten Speichermedium wie Wasser erhalten und es gleichzeitig als Tafelgetränk benützen. Die Kostenersparnisse für die Kassen wären gewaltig.An dieser Stelle sei auch kurz auf die Problematik der Austestung durch die EAV hingewiesen. Sie erfolgt in der elektronischen Homöopathie, ebenso wie bei den Testampullen mit Originalsubstanzen, über den eingebauten Elektroakupunktur-Messteil. Er wird heute mehr denn je als unverzichtbarer Bestandteil der meisten Geräte angesehen und dient u. a. auch zur Beweisführung ihrer Funktionsweise sowie zur patientenspezifischen Geräte – Einstellung. Seit Juni 1996 gibt es sogar eine Vertriebskooperation zwischen Med-Tronik und der Firma MBA in Wallmero, einem Hersteller von EAV-Geräten. Seither hat auch bei Mora der Zeigerabfall der EAV wieder seine Gültigkeit und dies, obwohl er fast ein Jahrzehnt von Med-Tronik nicht beachtet wurde.

… und wir müssen und daran erinnern, dass das, was wir beobachten, nicht die Natur selbst, sondern Natur, die unserer Art der Fragestellung ausgesetzt ist.
Werner Heisenberg


EAV-Testung

Dass auch die EAV-Testung (wie natürlich auch alle anderen psychotropen Testverfahren) bewusstseinsrelevanten Faktoren unterliegt, ist eine Tatsache, die hier wieder von jedem Gerätebesitzer leicht überprüfbar ist. Je nach Gedanken verändern sich nämlich die gefundenen Werte, mit anderen Worten, der Zeigerausschlag der Elektroakupunktur unterliegt u. a. auch psycho-kinetischen Faktoren und ist damit von der jeweiligen geistigen Einstellung des Patienten sowie der Fragestellung des Testers abhängig. Lässt der Therapeut z. B. einen Patienten an ein freudiges, aufbauendes Erlebnis denken, sind die ausgetesteten Präparate entsprechend der gedachten Situation. Lässt er ihn jedoch an negative Ereignisse denken, so ist die Ausgangssituation verändert und damit auch das Ergebnis. Konklusion: Die Frage erzeugt die Antwort – das Bewusstsein erschafft die Realität! Die viel diskutierte Frage, ob nun Originalsubstanzen zum Testen besser geeignet sind als digital gespeicherte, hat sich damit hoffentlich von selbst erledigt.

Der gleiche Vorgang ist in Verbindung mit einem Mora- oder einem anderen Bioresonanzgerät zu beobachten. Schaltet der Tester auf Stellung invers, verändern sich die Messwerte entsprechend seiner Erwartung (und dies sogar bei deaktivierter Funktion der Inversschaltung). Diese und zahlreiche andere Phänomene der EAV-Testung wurden von dem früheren Vorsitzenden der französischen Ärzte-Gesellschaft für biokybernetische Medizin, Dr. Elie Attias, sehr eingehend untersucht. Sein Erstaunen jedoch war grenzenlos, als er bei einer verstorbenen Person selbst nach drei Tagen noch EAV-Werte registrieren konnte, die weit vom Nullpunkt entfernt waren. Was da wohl gemessen wurde?

Dr. Attias, der seit 10 Jahren die Mora- und andere Bioresonanztherapien in seiner Praxis einsetzt, erkannte sehr schnell die bewusstseinsgesteuerten Elemente dieser Therapieform und die damit verbundenen Möglichkeiten auf übergeordneter Ebene einzugreifen. Er entwickelte daraufhin im Laufe der Zeit eine spezielle Test- und Therapiemethode, die in ihrer Art bisher einzigartig ist und die für ihn eindeutig beweist, dass der wahre Schlüssel der Mora- und Bioresonanztherapien im psychischen und nicht im physikalischen Bereich liegt. Er bezeichnet seine Methode als Psycho- Resonanz und benützt in seiner praktischen Arbeit sowohl Punkte aus der TCM als auch eigene, die er als psychosomatische Punkte (PSP) bezeichnet. Seine Methode verdient Beachtung, zumal sie eine echte Bereicherung der Bioresonaztherapie darstellt, die sich auf Grund der Orientierung an der EAV im allgemeinen nur im somatischen Bereich bewegt und für die psychischen Komponenten bisher keinen wirklich brauchbaren Ansatz hat.

Im September 1990 wurde unter dem Vorsitz von Dr. Eckart Herrmann die „Internationale Ärzte-Gesellschaft für Biokybernetische Medizin e.V.“ gegründet, die sich seither speziell um die Förderung der Mora-Therapie bemüht und den Begriff der Biokybernetik als Oberbegriff bzw. zur Abgrenzung verwendet. Der Begriff der Kybernetik stammt aus dem Jahre 1948 und wurde von Norbert Wiener vom Bostoner Massachusetts Institute of Technology (MIT) geprägt und umfasst die technische und biologische Kybernetik (Wolf D. Keidel, Biokybernetik des Menschen, Darmstadt 1989). Während die Bioresonanz-Ärzte-Gesellschaft bereits 1994 über 500 Mitglieder verzeichnete, führt ihr Mora-Pendant mit weniger als 100 Mitgliedern auch heute noch ein eher bescheidenes Dasein. Ähnlich ergeht es dem Namen Mora, der früher als Inbegriff der Therapie mit patienteneigenen Schwingungen galt und durch die enormen Aktivitäten seitens der Bioresonanz-Szene seine Vormachtstellung und den Alleinanspruch inzwischen endgültig verloren hat. Rückwirkend betrachtet führte der Bruch mit Brügemann zu einer starken Intensivierung der gesamten Aktivitäten. Bioresonanz steht heute stellvertretend für fast alle Verfahren in diesem Bereich. Konkurrenz belebt schließlich das Geschäft und Kopieren befreit vom Nachdenken!


Weitere Anbieter

Zu Beginn der 90er-Jahre folgten weitere Anbieter, selbst alteingesessene Firmen der biophysikalischen Szene wie z. B. VEGA beeilten sich, den Bioresonanz-Express nicht zu verpassen. VEGA war bis zu diesem Zeitpunkt nur im diagnostischen Sektor etabliert. Sie griff, um Zeit zu gewinnen, auf das Know-How einer außenstehenden Firma (Lycotronic) zurück, die dann entsprechende Vorarbeit für die Entwicklung des neuen Therapiegerätes leistete. Das 1992 unter dem Namen VEGASELECT auf dem Markt erschienene Gerät ist kein reines Bioresonanz-, sondern ein Kombinationsgerät bei dem sowohl physikalische als auch psychophysikalische Prinzipien zur Anwendung gelangen. Außer patienteneigenen Informationen werden auch noch Magnetfeldschwingungen zur Unterstützung der Therapie eingesetzt. Zusätzlich kommen elektrische Signale mit einer auf 100 mV begrenzten Amplitude zur Anwendung. Das Gerät arbeitet u. a. auch mit Therapieprogrammen und bietet in Verbindung mit entsprechendem Zubehör eine Reihe interessanter Ansätze. So können z. B. mit dem VEGA SI Pulser therapeutische Signale auf eine Karte mit Magnetbandstreifen, ähnlich einer Parkhauskarte übertragen werden, die dann an einer bestimmten Stelle am Körper des Patienten befestigt oder umgehängt getragen wird. Eine Methode, wie sie allerdings in der Ethno-Medizin seit Jahrtausenden in Form von Amuletten und Talismane (aus arab. tilsaman = Zauberbilder) gebräuchlich ist. Ob sie allerdings auch bei uns die gleiche Akzeptanz erreicht, muss sich noch weisen.

Der Bruch zwischen Köhler und Brügemann kam allerdings VEGA zu Nutzen. Die Firma erkannte ihre Stunde und bot Köhler die Möglichkeit, seine Ideen von neuen Therapiegeräten zukünftig über die VEGA-Schiene umzusetzen. In dem 1992 erschienen Buch „Bioresonanztherapie“ von Dr. Köhler finden sich, trotz der jahrelangen Zusammenarbeit mit Brügemann, keinerlei Hinweise auf ihn bzw. Bicom, was darauf schließen lässt, dass kurz vor dem Erscheinen diesbezüglich alles gestrichen wurde. Genauso erging es Brügemann schon einmal, nämlich bei der Trennung von Med-Tronik, auch da konnten in letzter Minute in dem Mora-Buch von Dr. Morell alle Hinweise auf ihn gestrichen werden. Trotzdem ist der Name Brügemann unauslöschbar mit der Mora- und Bioresonanztherapie verbunden, die ohne sein persönliches Engagement nie das geworden wäre, was sie heute ist, eine Tatsache, die nicht genügend betont werden kann.

Soweit die erste Hälfte des Artikels. Er ist inzwischen vollständig im Anhang von Hermann Grössers Buch Super-Placebo (inzwischen nur noch antiquarisch) veröffentlicht und wir bitten um Verständnis, dass diese vollständige Version hier nun nicht mehr kostenlos zur Verfügung stehen kann. Das oben genannte Buch ist eine Hommage an nun inzwischen 40 Jahre Bioresonanz und spiegelt die entsprechend angewachsenen Kenntnisse Hermann Grössers auf diesem Gebiet.

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